Nike+ Fuelband – Geiler Scheiß!

Vor kurzem habe ich mir das Nike+ Fuelband** zugelegt und ich muss sagen: „Geiler Scheiß!“ Gesehen habe ich es ja schon vor einer Weile, ich war anfangs recht skeptisch was die Genauigkeit anbelangt, habe mir hier und da einen Test durchgelesen und Vergleichsvideos angeschaut und die einhellige Meinung ist, die errechneten Werte passen im Großen und Ganzen mit denen von klassischen, guten Pulsuhren zusammen. Als ich dann jetzt vor kurzem das Sport-Klettern für mich entdeckt habe und total drauf „hängen geblieben“ bin, habe ich die Gelegenheit beim Schopf gepackt und mir ein Nike+ Fuelband bestellt… Das mag jetzt vielleicht nur ganz wage was mit Fotografie zu tun haben, aber dafür gibt’s ja die „Personal“ Kategorie.

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Design, Funktion und Technik

Das Fuelband ist durch und durch einfach nur stylish! Das fängt bei der Verpackung an, welche so auch aus dem Hause Apple kommen könnte und geht weiter über das eigentliche Band, bis hin zur App und dem Webinterface. Es sieht eben nicht so schrecklich aus wie die meisten typischen Jogging-Pulsuhren, die man am liebsten unter dem langen Ärmel versteckt. Es sieht vor allem gar nicht wie eine Uhr aus! Display erkennt man keines, einzig der Verschluss und ein einzelner Button lassen sich am Band erkennen. Drückt man diesen, so (er)scheint die Anzeige durch die Gummioberfläche in grobpixeliger LED Manier. Durch mehrfaches betätigen wechselt die Anzeige von den Nike+ Fuelpoints über die durch Bewegung verbrauchte Kalorien, Schritte bis hin zur Uhrzeit.

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Jede Anzeige wird stetig vom Fortschrittsbalken der Fuelpoints unterstrichen. Bei langem drücken des Buttons, synchronisiert das Fuelband via Bluetooth mit der iPhone App und schickt die erreichten Punkte auch gleich weiter zum Nike+ Profil.

nike_fuel_band-1606Der Verschluss ist aus Metall und hebt sich optisch von der ansonsten gummierten Oberfläche des Fuelbands ab. Nach dem öffnen sieht man gleich, der Verschluss enthält einen klassischen USB Stecker. Über diesen kann das Fuelband sowohl geladen als auch direkt und ohne Bluetooth mit dem Rechner synchronisiert werden. Alle Einstellungen (24h/12h Darstellung der Uhrzeit, aktuelle Uhrzeit, Körpergröße/-gewicht, Tagesziel usw) lassen sich sowohl via Desktop als auch iPhone App vornehmen. Der Akku hällt im übrigen 5-6 Tage. Das Band erfasst die Bewegung wohl über ein 3 Wege Beschleunigungssensor und ist dafür erstaunlich genau, wie diese Daten, in Zusammenhang mit der hinterlegten Körpergröße und -gewicht umgerechnet werden, bleibt Nikes Geheimnis. Aber solange es funktioniert, ist mir das auch vollkommen egal! Dahingegen hat mich der Blick auf die Innereien der Gummihülle wiederum fasziniert!

(Bildquelle der Armband Innereien: Engadget)

Apps, Interface und Social Media Integration

Die App und das Nike+ Portal sehen wirklich nett aus, man kann im Grunde auf alle Daten zurückgreifen und diese auswerten. Man kann mit der App seine Tagesziele und Notizen zum jeweiligen Tag erfassen, so wie den Ladezustand des Armbandes abfragen und man wird mit „Abzeichen“ und „Badges“ belohnt, wenn man sein Ziel erreicht, übertrifft oder eine Erfolgsreihe von mehreren Tagen hat. Man kann sich sogar mit seinen Freunden messen und vergleichen…

      

…aber: Die Bedienbarkeit, Flexibilität und Durchgängigkeit ist einfach beschissen semi-schön und nicht-ganz-so-durchdacht. Im Grunde sind viele tolle Ideen enthalten, viele Animationen und Grundgedanken sind absolut richtig und passen zum Gesamtbild sowohl vom Design als auch zum Konzept. Aber leider ist nichts davon wirklich durchgängig oder zu Ende gedacht. Man findet eine Anbindung an Facebook, kann auch nach seinen Freunden suchen, bekommt aber nur die Freunde, welche auch ein Fuelband (bzw dessen App) haben, angezeigt. Es gibt aber weitaus mehr Fuel Produkte und Apps. Auf dem Nike+ Onlineportal hingegen, kann ich alle Nike+ User adden und mich mit ihnen messen. Meine Tagesdaten sind zwar optisch super aufbereitet, die Auswertemöglichkeiten gehen allerdings gegen 0… Ebenso das Onlineportal ist sehr schön gemacht, etwas durchdachter und flexibler aber ebenso hier und da von der Bedienbarkeit einfach furchtbar verbesserungsfähig. Ich hoffe inständig das Nike dem ganzen Thema eine konsequente Grunderneuerung verpasst und erkennt, das alleine hier noch sehr viel Steigerungspotential versteckt ist.

Achtung im Ausland (sync)

Letzten Urlaub musste ich mit erschrecken feststellen, dass ich zwar das Fuel Band mit meinem iPhone syncen kann, mir die Daten aber in der App nicht zur Verfügung stehen. Diese müssen erst mit einer bestehenden Internetverbindung an Nike übermittelt werden, so dass die App diese wieder abfragen kann. Das ist natürlich scheiße sehr ungeschickt, wie ich feststellen musste… Hier sollte unbedingt nachgebessert werden, dass zumindest die Tageswerte lokal eingesehen werden können.

Bestellung aus Deutschland

Wer jetzt zurecht sagt „Moment, das Fuelband gibt es doch noch gar nicht in Deutschland!?“ der hat vollkommen recht. Mit einem kleinen Trick, bekommt man es jedoch ganz offiziell, ohne Probleme auch in Deutschland, ohne den teuren und lästigen Weg über den Zoll gehen oder die überteuerten eBay-Angebote in Betracht ziehen zu müssen. Und zwar wechselt ihr im Nike-Online-Store einfach auf United Kingdom als Location, sucht euch das passende Fuelband raus, legt es in euren Warenkorb, wechselt wieder auf Deutschland und siehe da… Das Ganze kommt dann schön aus Belgien, keine Zollabfertigung nötig und sucht ihr noch ein wenig im Internet nach Gutscheinen, könnt ihr normal zumindest noch den Versand sparen!

Resümee

Ich bin trotz der Kritikpunkte sehr zufrieden mit dem Band und trage es wirklich jeden Tag und das sehr gerne. Und der eigentliche Sinn des Ganzen, war es, meinen Alltag ein wenig tracken und messen zu können. Ein normaler Bürotag ohne Abendprogramm ergibt bei mir rund 2000 Fuelpoints, alles darüber ist erstrebenswert. Gehe ich Abends noch klettern, schließe ich den Tag mit einem Wert zwischen 3600 und 4200 Fuelpoints ab. Und daran kann man schon erkennen, wie wenig Bewegung so ein Büroalltag hat. Zudem sollte es mich anspornen, mich mehr zu bewegen und meine, mir selbst gesteckten Bewegungsziele zu erreichen. Und das tut es auf jeden Fall!

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15 Gedanken zu „Nike+ Fuelband – Geiler Scheiß!

  1. hmnnn… Interessant… da ich im Moment kurz davor stehe wieder mit Sport anzufangen… wäre das mal wieder was für mich…. hmnn… *überleg, grübel*

  2. Ich hatte vor etlichen Jahren den glaube ich ersten Nike+ Sensor für den iPod zum Joggen und schon damals hatte das Webinterface auch die von dir beschriebenen massiven Mängel.
    Schade das sich da bis heute wohl nichts getan hat, hätte mir sonst gerne so ein schickes Armband geholt um meine täglichen/wöchentlichen Aktivitäten etwas festzuhalten.

  3. Danke! Hab hierher über f5punkt6.de gefunden 🙂

    Ich hab das Fuelband neulich in der Liftgondel gesehen, und mir seit dem die Finger nach der „Uhr“ wund gegoogelt…
    Ich bin jedenfalls mal gespannt, was ich an einem Tag Hochzeitsfotografie so für Fuelpoints sammle – und mal sehn‘, wie gut das Teil meine sportlichen Ausflüge mitschreibt. Ich werds mal mit meinem Garmin-Tacho vergleichen 😉

  4. Pingback: “Self-Tracking” oder “The Quantified Self” – was trackt ihr so? | thomas-reimann.com | Fotografie, Musik, Bildbearbeitung, Tests und Reiseberichte aus Karlsruhe

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    • Über die App kannst du die Zeit ja mit der deines Smartphones gleichsetzen und über die App am Rechner, hast du nochmal ein paar mehr Einstellungsmöglichkeiten was die Zeit anbelangt.
      Hast du beides schon probiert?

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